Die Entstehung der Gemeinde

1972:
Die ersten vier Aramäer syrisch-orthodoxen Glaubens, darunter auch der heutige Gemeindepfarrer Sabri (Süleyman) Aydin, leben in Gütersloh.

1975:
Weitere Angehörige dieser Familien, die hier in Freiheit leben und arbeiten können, kommen hinzu. Sie sind froh und glücklich darüber, in einem „christlichen Land“ leben zu können.

1975-1979:
Sie knüpfen erste Kontakte zu Pfarrer Fritz Stegen von der evangelischen und Pfarrer Wilper von der katholischen Kirchengemeinde Gütersloh mit der Bitte um ökumenische Unterstützung.

1980:
Militärputsch und Zypernkrise verstärken die Verfolgung und Unterdrückung der in der Türkei in der Minderheit lebenden Christen. Viele dieser Christen müssen ihre Heimat verlassen und suchen Zuflucht in verschiedenen europäischen Ländern. Einige Familien versuchen in Gütersloh und Umgebung eine neue Existenz aufzubauen.

1985:
Die wachsende Zahl der syrisch-orthodoxen Christen in Nordrhein-Westfalen wird nur von einem Seelsorger, Pfarrer Y. Harman, betreut. Die im Kreis Gütersloh zerstreute Gemeinde kann höchstens einmal im Monat Gottesdienst feiern.

1986:
Pfarrer Y. Harman betreut nur noch seine Gemeinde in Ahlen/ Westf., die dort eine Kirche gebaut hat. Die in Gütersloh und Umgebung lebenden syrisch-orthodoxen Christen, inzwischen auf ca. 450 zumeist kinderreiche Familien angestiegen, sind kaum in einer Gemeinde zu organisieren. Um eine angemessene seelsorgerische Betreuung zu gewährleisten, entstehen 2 syrisch-orthodoxe Kirchengemeinden in Gütersloh. Dementsprechend werden zwei Liegenschaften im Stadtgebiet erworben.

19.07.1988:
Das Gotteshaus der St. Maria-Gemeinde in der Eichenallee, die von Pfr. Ibrahim Gök betreut wird, wird eingeweiht. Dieses Projekt konnte sowohl durch Spenden der Gläubigen als auch durch nicht unerhebliche finanzielle Unterstützung der evangelischen Landeskirche von Westfalen in Bielefeld und des Erzbistums der römisch-katholischen Kirche in Paderborn realisiert werden.

Oktober 1987:
Die zweite Gütersloher Gemeinde wird von Pfr. S. Aydin betreut, der am 18. Oktober 1986 vom Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, seiner Heiligkeit Patriarch Moran Mor Ignatius Zakka I. in Damaskus zum Pfarrer der St. Stephanus-Gemeinde geweiht wird. Diese Gemeinde erwirbt für 600 000 DM eine für ein Gemeindezentrum geeignete Besitzung an der Hohenzollernstraße 53. Dieses Gebäude wird zu einer Kirche umgebaut.

06.02.1988:
Der inzwischen fertiggestellte Gemeindesaal wird durch Julius Jeschu Cicek, Erzbischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Mitteleuropa, eingeweiht und erhält den Namen St. Stephanus-Saal.

Juli 1988:
Pläne und Baukosten für die Fertigstellung des Gemeindezentrums, das künftig neben dem Gemeindesaal den Kirchenraum, Räume für die Gemeinde- und Jugendarbeit und entsprechende Außenanlagen aufweist, liegen vor. Unmittelbar nach Klärung der Gesamtfinanzierung des Projektes, in die möglichst viele Eigenleistungen der Gemeindemitglieder einfließen sollen, werden die Renovierungs- und Umbauarbeiten weitergeführt.

09.12.1990:
Die St. Stephanus-Kirche wird durch Erzbischof Julius Jeschu Cicek eingeweiht. Seit der Einweihung der Kirche besuchen mehrere Gruppen von Frauen und Männern aus verschiedenen Gemeinden sowie Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern die Kirche, so dass sie Informationen über die syrisch-orthodoxe Kirche, ihren Glauben, ihre Geschichte und Sprache erhalten können.